Neustarts

Neben der Möglichkeit die Stadt oder das Land zu wechseln, ist ein Arbeitsplatzwechsel auch immer eine gute Gelegenheit sich neu zu positionieren. Wer bin ich, wer war ich und wer will ich sein?

Neben der Möglichkeit die Stadt oder das Land zu wechseln, ist ein Arbeitsplatzwechsel immer eine gute Gelegenheit sich neu zu positionieren. Wer bin ich, wer war ich und wer  will ich sein?

Der  Vorname

Als ich zum Weihnachtsessen geladen wurde und mich mit Sandra vorstellte, kam die scheue Rückfrage ob ich mich nicht Sandy nenne. Aehm… nein, seit der letzten Klasse wohl nicht mehr.  Meine neue Kolleginnen und Kollegen sind automatisch davon ausgegangen, dass eine netzaffine Sandra lieber Sandy heisst. Vielleicht lag’s aber auch an «Hurricane Sandy» welcher zu meiner Bewerbungszeit wütete. Trotzdem brachte mich das ins Grübeln. Vielleicht wäre es wirklich mal wieder Zeit für einen IDentitästwechsel. Nach 20 Jahren seriöser Sandra wäre mir ab und an schon nach der freakigen Sandy zu Mute.

 

 

Der Style

Möchte ich meinen Stile, meine Kleidung, meine Frisur behalten? Vielleicht mehr Röcke tragen, die verschlissenen Hosen im Kasten lassen, Haare schneiden. Überhaupt ist ein neuer Job eine wunderbare Entschuldigung mal wieder shoppen zu gehen. Auch wenn keine Kleidervorschriften herrschen. Ein Wechsel ist deshalb immer ein guter Zeitpunkt das persönliche Auftreten zu überprüfen. Kleider machen halt schon auch Menschen. Nicht ausschliesslich aber doch genügend. Ich habe mich immerhin zu einer Manicüre hinreissen lassen. Schliesslich sollen ja alle am ersten Tag einen sauberen, gepflegten Händedruck erhalten.

Das Auftreten

Früher eher zurückhaltend, ab sofort forsch? Auch das Auftreten gegenüber den neuen Kolleginnen und Kollegen gehört hinterfragt. Vielleicht möchte man endlich mal etwas unbequem werden, Probleme schneller ansprechen oder im Gegenteil etwas leiser werden und anderen nicht so oft ins Wort fallen. Darunter fallen mitunter Attribute wie Pünktlichkeit, Höflichkeit, Aufmerksamkeit und Loyalität. Was beim Austrittsgespräch (hoffentlich) angesprochen wurde, kann man doch jetzt gleich mal ausprobieren. Für mich würde das heissen: Nicht mehr so laut lachen! Von viel hat ja keiner was gesagt.

Die Arbeitstechnik

Öfter mal telefonieren, Pendenzen nicht zu lange aufschieben, Mailbox immer aufräumen. Typ Chaos oder total organisiert? Vor dem Start zu meinem letzten Job habe ich mir den Clean Desk vorgenommen und (mehr oder weniger) gut durchgezogen. Papierberge und Aktenstapel ade. Mäppli mit Deckblatt Ahoi! Das galt auch für den Compi wo die Ablage durch und durch strukturiert aufgebaut wurde. Meine Nachfolger/-innen werden es mir danken.

Fun Faktor Arbeit

Zu guter Letzt noch ein Punkt der Interfamilliär und im Freundeskreis zu Diskussionen führt. Wie nahe oder distanziert gibt man sich? Darf Arbeit Spass machen? Für die einen ist eine Begrüssung im 3-Küsschen-Verfahren totales Tabu. Das «du» per se ein Verbrechen. Ein Essen mit Kollegen eher verwerflich als unterhaltsam. Andere wiederum lassen die nötige Distanz stark vermissen, verbringen schnell ihre gesamte Freizeit im Team und breiten jedes noch so unspannende Detail am Kaffeetisch aus. Was gut ankommt, bestimmt  das Arbeitsumfeld und das kann man erst ab Tag 1 beurteilen. Zuerst mal etwas Zurückhaltung schadet sicher nicht. Grundsätzlich bin ich aber der Meinung verbringe ich genug Zeit mit den Menschen bei der Arbeit. Der persönliche Austausch darum wichtig/sinnvoll/spannend und eine Bereicherung. Und ja, für mich darf Arbeit (auch viel) Spass machen.

Sei authentisch

Ich bin bis jetzt noch (fast) nie verkehrt gelegen, hauptsächlich mich selbst zu sein. Denn so lange ich «ich» bin, fühle ich mich am wohlsten. Das spüren die Menschen die täglich mit mir zu tun haben. Trotzdem stimmt es schon, dass die Person «Sandra/Sandy» viele Facetten hat und nicht alle müssen zwingend am ersten Tag auf den Tisch.  An Fehlern oder bisherigen Unzulänglichkeiten zu arbeiten schadet sicher nicht.

So geht es jetzt nur noch daran den eigentlichen «ersten Tag» anzugehen. Im folgenden Blogbeitrag der Karrierebibel finde ich gleich noch weitere Inputs. Und wenn ich mir dann eine witzige Anekdote ausgedacht habe, trage ich wiederum zum guten Arbeitsklima bei. In diesem Sinne.

Hallo HWZ auf viel arbejdsglaede!

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