Programmieren ist die Sprache der Zukunft. Genau wie Englisch oder Französisch sollte sie schon bald an Schulen unterrichtet werden. Denn programmieren, coden und «Computer Science» ist die Eintrittskarte unserer Kinder in die computergesteuerte Welt. Aber nicht nur die Kinder, auch die Eltern, Lehrer, Ausbildner sollten sich damit auseinander setzen.
Code.org – Die Initative
Seit einigen Monaten verfolge ich code.org eine Non-Profit-Vereinigung aus Amerika die sich für regelmässigen Unterricht in Computer Science in den Schulen der Welt einsetzt. Namhafte Patronatsmitglieder wie Bill Gates, Präsident Obama, Mark Zuckerberg beteiligen sich an der Aufklärung, dass nicht nur die Bedienung der Geräte sondern auch das Programmieren ein Teil unseres Lebens ist.
Wir bedienen Computer, iPads, Handys, laden Apps, shoppen online und Googeln. Wir nutzen täglich das Internet, besuchen Webseiten, beteiligen uns in Netzwerken. Es gibt intelligente TV’s, Waschmaschinen und Kaffeeautomaten. Viele alltägliche Dinge werden an einem Computer gezeichnet, mit einem Computer umgesetzt, gebaut und geformt und benutzt. Computer bestimmen unendlich viele Bereiche unseres Lebens. Und doch kennen die wenigsten die Sprache der Geräte. Darum bin ich auch der Meinung, ist es Zeit zu verstehen, was genau passiert, wenn ich z.B. bei Google meine Suchanfrage platziere. Damit ich das kann, muss ich die Grundlagen der Programmierung, die Herangehensweise zur Problemlösung und die Möglichkeiten der Systeme im Minimum Ansatzweise verstehen. Und das geht halt nur über lernen. Anstatt Spanisch gibts also bei mir bald Code.
The Hour of Code
Don’t just use your phone. Programm it!
President Obama
Aktuell läuft die Aktion «The Hour of Code» von code.org. Die Aktion zeigt, wie einfach es ist, Computer nicht nur zu bedienen sondern auch zu verstehen.
Als Mutter einer aufgeweckten 4-jährigen werde ich das Projekt coden mit ihr zusammen starten. Mir hat es damals sehr geholfen, dass ich, back in den 80ies, noch BASIC gelernt habe. Vieles was danach auf der Benutzeroberfläche von Windows passierte, konnte ich dadurch viel besser nachvollziehen und verstehen. Es geht nicht darum, meine Tochter zu einem Zombie vor dem Computer zu erziehen. Ich möchte ihr aber die grösstmögliche Selbstbestimmung und ein hohes Verständnis über die Geräte ermöglichen. Ich wünsche mir, dass sie irgendwann versteht, dass die Maschinen nur dann eine unangenehme Macht haben, wenn sie sie nicht versteht. Natürlich hoffe ich auch ein wenig auf den Geek-Faktor, auf Neugierde, Passion und Energie – genau so, wie es mir in Erinnerung ist, als ich 13jährig am Wohnzimmertisch mit dem Commodore64 und meinem Bruder ein Ping Pong programmierte. Denn…..
The programmers of today will be the wizards of tomorrow.
Gabe Newell
Anybody Can Learn to Code – 60 sec teaser
Und das passiert, nach einer Schulstunde Coding einer 8jährigen.
Und in der Schweiz?
Momentan dünkt mich ist eher der iPad-Hype unter den Schulen im Gange. Erst gestern berichtete 20min über einen Solothurner Pilot mit iPads. Nichts gegen iPads, aber der Ansatz mit der Programmierung geht da doch etwas weiter. Im Netz bin ich noch über einen Bericht der ABZ gestolpert, einen Programmierpilot in einer Schule in Domat/Ems. Kennt ihr andere Initiativen? Für mich gibt es eigentlich nur einen Grund in den Elternrat zu gehen. Nämlich den, der Schule meiner Kleinen das Programmieren näher zu bringen.